Es gibt viele “Management by …”Konzepte. Das im Möbelhandel am meisten praktizierte ist “Management by Walking Around”. Übersetzt heißt das: “Management durch Rumlaufen”. Dabei läuft die Führungskraft/der Inhaber ohne konkreten Plan und Ziel über die Verkaufsfläche und fragt nach dem Zufallsprinzip Mitarbeiter, wie es denn so läuft. Nachdem er sich fünf mal hintereinander angehört hat,
Soweit – so ineffektiv. Aber Management by Walking Around macht wenigstens nichts kaputt (außer natürlich die Stimmung des Managers).
Ganz einfach:
Vielen Führungskräften gefällt das auch so. Denn man wird so nie arbeitslos.
Die Sachen, über die die Führungskraft meckert, nämlich passiv stehende/sitzende Verkäufer, unaufgeräumte Kojen etc. sind das nächste Mal wieder da und beim übernächsten Mal auch. Wie in dem schönen Film “Täglich grüßt das Murmeltier” darf die planlose Führungskraft so immer wieder den gleichen Tag durchleben.
Die Qualität einer Führungskraft zeigt sich am Verhalten der Mitarbeiter, wenn sie nicht da ist.
Aber das kann man nicht beobachten. Daher muss so viel Vertrauen herrschen, dass Probleme, die auf der Fläche entstehen und Fehler, die gemacht werden, offen mit der Führungskraft besprochen werden.
Mein Merkspruch dazu ist:
“Sei hart in der Sache – aber weich zur Person”.
Um nach Jahren von Management by Seemöve wieder Vertrauen zu schaffen, ist es notwendig, als Führungskraft erstmal massiv auf das “Beziehungskonto” einzuzahlen.
Verteilen Sie daher erstmal mindestens drei Wochen hintereinander konkrete Anerkennung. Was das ist? Im Gegensatz zu Lobhudelei sagt man mit Anerkennung
Z.B.: “Herr Filialleiter, ich bewundere wie Sie hinter Ihren Mitarbeitern stehen. Sie haben mich letzten Freitag persönlich bei mir dafür eingesetzt, dass Herr XY am Samstag frei bekommt. Das passte mir zwar nicht in den Kram, aber ich bewundere Ihr Engagement für die Belange Ihrer Leute.”
Eine Inhaberin sagte uns immer nach Telefonaten und Telekonferenzen: “So, jetzt muss ich raus auf die Fläche, um die Leute bei etwas Gutem zu erwischen.” Das ist die richtige Einstellung. Das Recht, Verhalten zu korrigieren, müssen wir uns erstmal dadurch verdienen, dass wir das positive Verhalten der Mitarbeiter bemerken.
Hier können Sie mehr über funktionierendes Führungsverhalten lesen.
Ihr Thomas Witt