Schön, wenn es einmal die Zahlen bestätigen: Die „Guten“ – in diesem Beispiel die sehr mitarbeiterorientiert geführten Drogerieketten dm und Rossmann – schlagen die „Schlechten“. Schlecker ist seit Jahren Geschichte. Jahrzehnte vor ihrer Pleite im Jahre 2012 ging die Firma mit Mitarbeitern um wie mit Wegwerfgeschirr.
Für mich war es immer frustrierend, solche Firmen auch noch expandieren zu sehen.
Jetzt zeigen die Zahlen zeigten das schon vorher. Schlecker hatte bei 46% aller Befragten ein schlechtes oder sehr schlechtes Image und fuhr ein beeindruckende 10% Umsatzminus ein.
Das Image der Ketten dm und Rossmann werden von 79 bzw. 75% als gut und sehr gut bewertet. Diese haben auch die größten Wachstumsraten.
Das heißt natürlich nicht, dass ein kausaler Zusammenhang besteht. Es könnte aber auf einen hindeuten.
Aber laut dem Gallup-Engagement Index 2018 haben 85% aller in Deutschland befragten Arbeitnehmer eine geringe bzw. gar keine Bindung an ihr Unternehmen.
Auf die bundesdeutsche Arbeitsbevölkerung hochgerechnet (die Stichprobe ist repräsentativ) bedeutet das, dass ca. 7 Millionen Arbeitnehmer keinerlei emotionale Bindung an ihr Unternehmen haben und rund 22 Millionen nur eine geringe Bindung (Bildquelle: Gallup).
Das hat natürlich Folgen. Wenn die Unternehmen Formel 1 Boxenteams wären, würden
- 2 Mechaniker die Arbeit machen,
- 12 immerhin versuchen, nicht im Weg zu stehen und
- 4 würden heimlich die Radmuttern verstecken.
In der Möbelbranche kennen wir auch alle Unternehmen, die sich vorbildlich um ihre Mitarbeiter kümmern – unter anderem der „Angstgegner in Gelb“, IKEA. Andere „halten“ sich Angestellte.
Vernünftiger Umgang mit Menschen, besonders den eigenen Mitarbeitern, ist meiner Meinung nach der schnellste und einfachste Weg zu einer Alleinstellung im Markt.
Umgekehrt gilt: egal was Sie sonst alles richtig machen, die Kommunikationskette wird beim Auftreffen des Kunden auf den Mitarbeiter brechen, wenn dieser nicht gut behandelt wird.
Denkaufgabe: Was wollen SIE heute tun, damit sich Ihre Mitarbeiter heute noch wohler fühlen als gestern?
Ihr Thomas Witt