Warum schreibt in (fast) jedem Möbelhaus der beste Verkäufer doppelt so viel Umsatz wie der Durchschnitt?
Warum verursachen 20% aller Kunden 80% aller Reklas und die 10 schlimmsten Reklas fast 80 % aller Arbeit in diesem Bereich?
Die Antwort ist rechnerisch ganz einfach. Kennen Sie die 80/20-Regel?
Sie wurde von Wilfredo Pareto, einem italienischen Ökonomen, zuerst für Einkommensverteilungen beobachtet und wird daher auch Pareto-Prinzip genannt. Es besagt z.B. für unsere Branche, den Verkauf, dass
- die Top 20% der Verkäufer 80% des Umsatzes machen,
- dass wir mit den besten 20% unserer Kunden 80% unseres Deckungsbeitrages einfahren und besonders
- dass 20% unserer Bemühungen 80% des Erfolges bewirken.
Was müssen wir also tun, um erfolgreicher zu sein, als die Mehrheit?
Der Trick ist, diese 20% unserer Aktivitäten, die wirklich wichtig sind, zu finden und die 80% Füllmaterial wegzulassen. Jetzt gehören Sie, als Leser dieses Artikels, höchstwahrscheinlich schon zu den Top 20% in der Branche.
Aber die 80/20-Regel gilt auch für die Top 20%! Wenn Sie jetzt also wieder die 80% Spreu von den 20% Weizen trennen (und die Spreu dann weglassen) gehören Sie zu den Top 20% der Top 20%, d.h. zu den besten 4% Ihrer Branche.
Gilt das auch im Möbelhandel? Ist der Erfolg wirklich so ungleich verteilt?
Nein: es ist noch wesentlich extremer! Der Möbelkompass 2010 der Firma JU-Steuerberatungsgesellschaft mbH , dem führenden Steuerberatungsunternehmen in der Möbelbranche, gibt da Auskunft:
- Es gab 2010 ungefähr 9.000 Möbelhändler, die 29,4 Mrd. Umsatz machten.
- Die Top 20 (0,2 % von 9.000 Händlern) erwirtschafteten mehr als die Hälfte (52%) des Umsatzes (rot im Bild links).
- Die kleinsten 68% (ca. 6.200 Unternehmen) hatten Umsätze von weniger als EUR 500.000 und kamen auf einen Umsatzanteil von 5,7% (blau).
- Die „Mitte des Marktes“, d.h. die 2.800 Unternehmen direkt unter den Top 20 hat 45 % Marktanteil (braun). Hier befindet sich mit großer Wahrscheinlichkeit Ihr Unternehmen. Und damit sind Sie für uns ein potenzieller Kunde! (Lesen Sie auch meine Artikel: "Der Konzentrationsprozess im deutschen Möbelhandel" und "Was kann ich als mittelständischer Möbelhausbesitzer gegen den Konzentrationsprozess im Möbelhandel tun?").
Unsere Aufgabe ist es, Ihnen, den mittelständischen Möbelhändlern, beim Kampf um die Marktanteile zu helfen.
Jetzt stellen Sie sich vermutlich die Frage: Auf welche 20 % meiner Aktivitäten soll ich mich denn konzentrieren, um den größtmöglichen Erfolg zu haben?
Die Antwort ist einfach: Konzentrieren Sie sich auf Aktivitäten, die von den Top 20 vernachlässigt werden!
Welche sind das?
- Einkauf? Nee, eher nicht. Das können die Top 20 sowieso besser. Und Sie gehören einem Einkaufsverband an, der das schon ganz gut im Griff hat.
- Ausstellung und Warenpräsentation? Ich habe mir mal aus erster Hand erzählen lassen, wie viel Grips, Management-Power und Geld in die Ausstellungsplanung bei Segmüller und IKEA fließt und sage Ihnen daher: Da kommen Sie nicht mit!
- Werbung? Unwahrscheinlich! Hier siegen die tiefen Taschen und die Feuerkraft der Großen. Die Skalenerträge bei den Druckkosten, Radio und anderen Medien holen Sie nie auf. Außerdem sieht alle Möbelwerbung gleich aus, sogar für mich als Branchen-Insider! Hier können Sie sich nicht profilieren.
- Kundendienst/Service/Logistik? Tut mir leid! Auch hier werden Sie nie gegen IKEA und die großen Ketten ankommen. Die sind zwar nicht netter, haben aber die besseren Prozesse. Wenn Sie bei IKEA einen Fehlkauf getan haben, nehmen die die Ware ohne "Wenn und Aber" zurück und geben dem Kunden auch noch einen Benzingutschein. Das könnten Sie gar nicht, selbst wenn Sie wollten!
„Was bleibt denn da noch übrig?“, fragen Sie sich als Inhaber jetzt vielleicht.
„Damit verbringe ich doch über 99% meiner Zeit!“
Genau das ist das Problem: Sie verbringen Ihre Zeit mit Dingen, die die anderen besser können als Sie.
Die Antwort ist, Sie haben es vielleicht schon erraten, wenn Sie mich kennen:
Konzentrieren Sie Ihre Zeit und Energie auf den Verkauf!
Was die Top 20 Möbelhändler nicht können, ist gut mit Ihren Verkäufern umgehen. Sie haben mehr Fluktuation, schlechter ausgebildete, weniger loyale und motivierte Verkäufer als Sie.
Es reicht aber nicht, nette, gut ausgebildete, warenkundlich bewanderte Verkäufer zu haben. Denn die haben die anderen 2.800 Händler in Ihrem Marktsegment auch. Und die ganz kleinen haben in der Regel noch bessere und motiviertere Verkäufer als Sie, denn da verkauft der Inhaber noch selber.
Was Sie brauchen, ist ein Verkaufsprozess, der gute Verkäufer besser macht als andere. Sie müssen es schaffen, zu mehr Besuchern ein noch besseres Vertrauensverhältnis aufzubauen, noch eingehender zu beraten, noch wertiger zu verkaufen.
Ihr Verkaufsprozess muss anders als die anderen (AAA) sein!
Die gute Nachricht ist: Ein Verkäufer, der doppelt so viel schreibt wie sein Kollege, muss nicht doppelt so viel arbeiten und nicht doppelt so schlau sein. Sein Prozess muss auch nicht doppelt so gut sein! Er muss nur anders, und ein wenig besser sein!
Wenn Sie ein Prozent besser (und anders) sind, als Ihre Konkurrenz, machen Sie im Verkauf überdurchschnittlich viel mehr Umsatz. Warum ist das so? Weil es im Verkauf keine zweiten Sieger gibt! Die Provision auf fast geschriebene Aufträge ist Null, auch wenn wirklich wenig gefehlt hat.
Der Kunde läuft im Schnitt durch 3-4 Möbelhäuser. Wenn Sie so verkaufen wie alle anderen, ist Ihre statistische Abschlusschance zwischen 25 und 33%. Da der Möbelhandel aber mehr als die Hälfte aller Besucher an das teuerste Möbelstück der Deutschen (nein, nicht das Auto, die "Lange Bank") verlieren, liegt die Abschöpfung (Aufträge geteilt durch Besucherpartien) zwischen 8 und 12%.
D.h. ca. neunzig von hundert Besuchern verlassen ein normales Möbelhaus ohne Kauf.
Der normale Möbelhändler betreibt eigentlich ein Museum und sollte Eintritt verlangen! Kunden und Verkäufer bewegen sich anonym aneinander vorbei. Auch wenn es zu einer Beratung kommt, verlässt der Kunde mit einem Preis, aber ohne seine Kontaktdaten preisgegeben zu haben, das Haus und die Verkäufer hoffen auf Wiederkommer.
Können Sie sich aber wirklich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem Sie ihren Verkaufsprozess optimieren?
Ja, und zwar sehr einfach! In 99,9% der 2.800 Möbelhäuser im Mittelfeld des Marktes ist der Verkaufsprozess folgendermaßen:
- Der Kunde kommt rein und sieht in mehrere Paare hungriger Augen.
- Er sieht wartende Verkäufer, in Gruppen herumstehend oder hinter "Arbeitsplätzen". (Warum diese Schreibtische so heißen, konnte mir bis heute niemand erklären).
- Er versteht instinktiv: Die sind hier in der Überzahl und haben nichts zu tun!
- Die Strategie der Verkäufer ist nun: "Erstmal lange Leine lassen und beobachten."
- Sobald der Kunde irgendwo stehen bleibt, läuft einer hinterher und sagt KIIH (="Kann ich Ihnen helfen?", der Satz, der mehr Umsatz vernichtet hat, als alle Wirtschaftskrisen zusammen).
- Dann folgt der "Kontakt an der Ware", normalerweise mit Hirnergüssen wie "Diesen Schrank gibt es auch noch in anderen Holzarten."
- Der Verkäufer positioniert sich mit dem Satz: "Wenn Sie Fragen haben, beantworte ich sie gerne!" als eine Art staatlich bestellter Warenbeauskunfter.
Und so weiter und so fort. Das ist nicht weiter schlimm, und auch nicht besonders schlecht. So werden auch seit Jahren Möbel verkauft.
Aber Sie werden nie mehr Besucher abschöpfen als die Konkurrenz, wenn Sie es genauso machen wie alle!
Ich kenne Möbelhäuser, in denen kaufen nur 3% aller Besucher Möbel und ich kenne welche, die schließen über 40% aller Besucher ab. Diese "Top-Abschöpfer" (nicht zu vergleichen mit den Top-Umsatzunternehmen, die normalerweise sehr schlecht abschöpfen) machen pro Besucher 13 x mehr Umsatz als die schlechtesten! Das ist Paretos Gesetz in Aktion.
Wie machen die das? Sie vermeiden die 5 Fehler, die für 80 % aller missglückten Möbelhausbesuche sorgen. Sie folgen einem Verkaufsprozess, der in 5 – 7 Stufen klar definiert, was mit dem Kunden wann wie getan werden soll. Das graue Mittelmaß denkt, sie würden jeden Kunden "ganz individuell" bedienen, machen es aber in Wirklichkeit immer gleich und auch genau so wie die gesamte Konkurrenz.
Welches sind die 5 Fehler, die Sie jeden Tag ein Vermögen kosten?
Was können Sie selber tun, um sich von der Konkurrenz abzuheben?
Folgende Aktivitäten gehören zu den 20%, mit denen Sie 80% Ihres Erfolges bestimmen können, weil fast niemand sich damit abgibt.
Erarbeiten Sie mit den Verkäufern einfache, klare Regeln für den Kontaktprozess, Beratung und Abschluss. Machen Sie klar, wie der Verkaufsprozess in groben Zügen auszusehen hat, und sorgen Sie dafür, dass es dann auch so gemacht wird.
Schätzen Sie mal: Wie viel Zeit verbringt Ihr Konkurrent damit:
- über seinen Verkaufsprozess nachzudenken,
- ihn zu messen, zu testen und zu optimieren,
- mit seinen Verkäufern den optimalen Prozess einzuüben,
- ihn durchzusetzen,
- Prozesse zu implementieren, damit sich auch jeder dran erinnert,
- den Verkaufsprozess auf der Fläche zu kontrollieren und weiter zu verbessern?
Wenn Sie es nicht wissen, schätzen Sie einfach für sich selber: Wie viel Zeit verwenden Sie pro Woche darauf, den Verkauf effizienter zu gestalten (ich meine damit nicht, einfach nur auf der Fläche rumzulaufen und Verkäufer zum Kunden zu scheuchen).
Wenn Sie wissen wollen, wie ein Verkaufsprozess aussehen kann, fordern Sie hier gratis die Verkäuferfibel für den Möbelhandel an.
Wenn Sie wissen wollen, was Sie verändern müssen, um einen neuen Verkaufsprozess durchzusetzen, laden Sie sich hier kostenlos den Artikel "7 Gründe, warum Ihnen Verkaufstrainings noch nie etwas gebracht haben und drei Dinge, die Sie stattdessen tun sollten" herunter.
Wenn Sie überlegen, in Ihrem Möbelhaus wirklich dauerhaft den Verkaufsprozess zu verändern, buchen Sie eine kostenlose und unverbindliche Verkaufspotenzialanalse mit mir. Die Zeit ist gut angelegt!
Auf jeden Fall viel Spaß dabei und gute Umsätze!
Ihr Thomas Witt